85 Quadratkilometer und wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf ihrem Tumblr Blog Formenhattan begeistert uns Autorin und Fotografin Denise Leichter seit einem knappen Vierteljahr mit einer eindrucksvollen Fotoserie: Manhattan, im Herzen New Yorks und mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern eine der am dichtesten bevölkerten Inseln der Welt und Formentera, mit knappen 10.000 Einwohnern die zweitkleinste bewohnte Insel der Balearen und bekannt als Rückzugsort, Kleinod und letztes Paradies im Mittelmeer - Denise Leichter kennt beide zu gut und begeistert seit Anfang 2014 mit ihren kontrastreichen Vergleichen die Netzgemeinde. Beide Orte fesseln ihre Bewohner und Besucher durch ihre Einzigartigkeit und ihre Entwicklung könnte unterschiedlicher nicht sein. Und doch gehören sie irgendwie zusammen: Nicht umsonst pendeln einige Faszinierte schon seit Jahren zwischen beiden Orten wie trunken hin und her. Denise Leichter hat diese magnetische Wirkung beider Orte, die fast exakt die gleiche Fläche haben, schon früh erkannt und bringt sie nun in ihrer Fotoserie perfekt zu Bilde.
all images (c) Denise Leichter http://formenhattan.com/
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Ja, 170 strandbar ist ein Buch über eine Strandbude. Das klingt
zunächst nach unverbindlicher, locker, flockiger Strandlektüre, die man eben so
mal wegkonsumieren kann, wie man als Tourist gerne den nächsten Caipi oder das
nächste Eis am Stiel konsumiert. Man hat ja Urlaub. Wer aber von 170 strandbar erwartet, dass er eine
freudige eia-popeia-Welt mit durchweg heiteren und witzigen Strandanekdötchen
geboten bekommt, der wird enttäuscht werden. Und das ist auch gut so.
Menschliche
Fehltritte, Abgründe und Idiotenverhalten machen nämlich keinen Urlaub und auch
keinen Halt vor einer Strandbar oder Strandbarbesitzerin. Autorin Denise
Leichter zeigt, dass diese Tatsache oftmals besonders schwer zu ertragen ist,
wenn und weil alle anderen gerade Urlaub haben und meinen, sie hätten damit auch
ein Anrecht darauf, dass die Person, die ihnen ihre Getränke mixt, sich einfach
nur nahtlos in ihre rosa Blase blendet und ansonsten ohne Respekt behandelt
werden kann. 170 strandbar ist an
vielen Stellen schon witzig. Es ist aber auch an vielen Stellen einfach nur
hart und unglaublich, was uns die Autorin hier über den Betrieb einer Strandbar
erzählt: Angefangen beim Kampf mit den Behörden, wobei deutlich wird, dass
viele Urlauber immer noch meinen, man könnte in Europa einfach so seine Bude
irgendwo aufbauen, bis hin zu Gästen, die in ihren Gesprächen teilweise an
Naivität oder Unverschämtheit kaum noch zu überbieten sind oder solchen, deren
Respekt offenbar im Koffer auf dem Rollfeld am Flughafen auf Ibiza zurückgelassen
wurde. Denise Leichter erinnert uns als Leser und Urlauber daran, dass andere
Menschen unangenehm für unser Stückchen Paradies schuften und dazu eine
Menge Dreck über sich ergehen lassen müssen während wir Urlaub haben. 170 strandbar ist eben kein einfach nur
freundliches, nettes Büchlein, in dem sich alle nur lieb haben, weil ja Urlaub
ist oder weil wir gerade eine nette, unkomplizierte Strandlektüre suchen. Denise
Leichter hat eben keinen Urlaub während wir ihn haben, und viele andere auch nicht. Und sie muss
auch keine süße Strandlektüre schreiben, nur weil das Buch von dem Betrieb
einer Strandbar handelt. 170 strandbar
ist besonders aufgrund des oftmals unerwarteten Blickes hinter die strahlende
Urlaubskulisse empfehlenswert, vor allem für solche Touristen, die auch im
Urlaub ihr Gehirn gerne eingeschaltet lassen möchten.
Danke für diesen Einblick, Frau
Leichter!
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