Freitag, 21. September 2012

Ordnungsamt Dortmund ordnet Konzertsperre für das Subrosa an

Ein schwarzer Freitag für eine eh schon traurige Stadt, die in einer vor zwei Wochen veröffentlichten Liste, welche das kulturelle Angebot von NRW Städten aufzeigte, von 30 Plätzen  Platz 26 belegte. 

Soeben hat das Ordnungsamt mit diesem Schreiben dem Subrosa, welches seit nunmehr 20 Jahren als Dreh- und Angelpunkt kultureller Veranstaltungen für den Norden Dortmunds und weit darüber hinaus bekannt ist, sämtliche weiteren Veranstaltungen bis auf 1 Konzert pro Monat untersagt. Eine vor 24 Stunden gegründete Facebookgruppe platzt jetzt schon mit über 1800 Mitgliedern aus allen Nähten und zeigt, welches Potenzial hinter diesem kulturellen Schwergewicht aus dieser Stadt schlummert. Stirbt das Subrosa durch diese Verfügung, dann besiegelt sich Dortmund vollends als cultural wasteland und subversive Brachlandschaft. Ein weiterer Selbstschuss der Stadtobersten. Zur guten Kulturmischung einer Stadt gehört halt mehr als ein U-Turm mit peinlichen Baufehlern oder ein völlig fehlgeplantes FZW. Die beste Kultur entsteht dort, wo sie sich nicht steuern und planen lässt. An urigen Orten wie dem Subrosa mit seinen Künstlern und seinen Filous. Für die Mehrheit der Nordstädtler sind es gerade diese suburbanen Inseln, Subrosa, Sissikingkong, Rasthaus Fink, die das Leben in diesen Stadtteilen noch lebenswert machen. Vorzeigeprojekte, wie sie immer wieder gern auch von der Stadtspitze und Politikern (Sahra Wagenknecht nutzt diese Orte immer gern zu identifikativen Treffen und OB Sierrau läßt es sich nicht nehmen, persönlich zur Eröffnung des Fink zum Fototermin zu erscheinen) zu medialen Zwecken missbraucht werden. Wir werden sehen, wie sich die Damen und Herren in diesem Falle engagieren werden. Erste Gesprächstermine mit der Zeitung sowie den beiden Parteien wurden getroffen.


Ob Konzerte mit internationalen Gästen, Lesungen oder Poetry Jams, das
Subrosa ist seit fast 20 Jahren eine feste Größe in Dortmund.

Bilder: http://wwwhafenschaenke.de
Update:

Nach Gesprächen zwischen dem Betreiber Cornel Alex und der Stadt Dortmund geht der Betrieb der Konzerte im Oktober erst einmal wie gewohnt weiter. Der eigentliche Auslöser der Verordnung , nämlich die nächtliche Ruhestörung, wird vom Betreiber sehr ernst genommen und soll in Zukunft  verhindert werden. Auch ein Gespräch zwischen der Klägerin aus der Nachbarschaft und dem Betreiber ist angekündigt. Des weiteren einigte man sich darauf, die anscheinend fehlende Konzession der Bar vom Ordnungsamt erteilt wird.