Montag, 13. Januar 2014

Dortmunds Senioren schaukeln sich auf Abrissbirne ins Museum am Ostwall

We´re not in Florida anymore, Toto!
Dortmund wird Seniorenparadies
Nicht nur Miley Cyrus schaukelt sich dieser Tage in die Lächerlichkeit. Nun können auch Dortmunds Senioren auf die Macht der Abrissbirne hoffen.
Das ist wahrlich ein Skandal. Hat Dortmunds Innenstadt nicht schon genug gelitten? Nun will der Rat der Stadt auch noch eines der letzten Bauten des „alten“ Dortmund abreißen lassen, um es Investoren zu überlassen: Das voll intakte Museum am Ostwall soll abgerissen werden. Entstehen könnte dort ein weiteres Altenheim. Oder ähnliches. Die Dortmunder Innenstadt verkommt langsam aber sicher zu einer gigantischen "Senioren Residenz Stadt". Entsteht nicht an jeder Ecke bereits so ein Ding? Die Utopie einer CTC, Corega Tabs Capital, in Dortmund wird sie gefährliche Realität.

Muss nun wirklich noch das  Oberbergamt (erbaut 1875, heute das ehemalige Museum am Ostwall), eines der wenigen historischen Gebäude, die Dortmund geblieben sind weichen, um kurzfristig ein wenig Geld in die Kassen der Stadt zu spülen. Verkauft wird hier ein Stück Inventar, dass wir niemals zurück bekommen. Natürlich macht das ehemalige Museum von Außen nicht viel her, doch auch hierfür gab es Gründe, das Gebäude bewusst schlicht zu kleiden. Doch jeder von uns, der schon einmal im Innern des Hauses war, wird sich an den fantastischen Lichthof erinnern, in dem so manche gute Kulturveranstaltung stattfand. Oder an die vielen wundervollen Bilder der Ausstellungen, die wir in dem Museum betrachten konnten. Das Museum wurde in den U-Turm assimiliert und viele sagen zu Recht, dass es damit seinen eigenen Charakter verloren hat. 

Zum Glück aber, gibt es viele Dortmunder, die einen Abriss ablehnen. Viele Prominente der Stadt haben eine Petition ins Leben gerufen, um den Ratsbeschluss zu stoppen. Fünftausend Unterschriften wurden benötigt und mehr sind zusammengekommen. Noch bis zum 26. Januar 2014 ist in den Räumlichkeiten des ehemaligen Museum am Ostwall eine Ausstellung des Architekten Gerber (U-Turm) zu sehen. Möglichkeiten, um seine Unterschrift für den Erhalt dieses einmaligen Stück Geschichte abzugeben, wird es dort mit Sicherheit noch geben. Das Gebäude zu erhalten, bringt langfristig viel mehr Geld und bewahrt den Charakter unserer Stadt. Was wollen wir: Glatt verputze Altenheime an jeder Ecke, in Billig-Bauweise und nicht Nachhaltig oder Tradition und Geschichte für Gegenwart und Zukunft erhalten?

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