Samstag, 21. Januar 2012

Xin Peng Wang: warum er so wichtig für Dortmund ist

Xin Peng Wang
Quelle: Wikipedia
Es gibt Leute, die so wichtig für Dortmund sind, dass man ihnen gar nicht genug danken kann. Da haben wir auf der einen Seite Jürgen Klopp, der Mann fürs Grobe, der sich die Begeisterung der Massen für Fußball zur Aufgabe gemacht hat und wir haben Xin Peng Wang, der als Balletdirektor und Choreograph mit seinem Ensemble seit knapp acht Jahren die Fahne des Feingeister unermüdlich zu Felde trägt.
Beide könnten unterschiedlicher nicht sein - der eine ein Aggressor, der wütend und wild gestikulierend am Spielfeldrand seine Mannen von einem Sieg zum nächsten fuchtelt, der andere niemals sichtbar, lieber steuert er sein überragendes Ensemble wie von Geisterhand durch beeindruckende Bühnenbilder. Und doch sind beide Visionäre, jeweils auf ihre Art und Weise. Der Chinese Xin Peng Wang scheint ein Ausnahmekünstler zu sein. Durch seine erfolgreichen Produktionen führt er Dortmund an die Ballettspitze NRWs, vielleicht sogar Deutschlands. Damit füllt er den kulturellen Leerraum Dortmund mit einem farbenprächtigen Inhalt der gut tut. Nach jeder Vorstellung fühlt sich der Besucher auf wundersame Weise ein wenig besser. Auch sein aktuellstes Werk "Fantasia" lädt wieder einmal zum Träumen ein. Eine Komposition aus schwerelosem Tanz und genial gesetztem Licht führt uns direkt hinein in eine spektakuläre Märchenwelt, derweil begleiten die Dortmunder Philharmoniker mit Werken von Modest Mussorgsky aus dem Orchestergraben die Szenerie. Einen riesigen, feuerspukenden Drachen auf die Bühne bringen, ohne das es peinlich wird? Kein Problem für Xin Peng Wang! Aus der Feder des Meisters will anscheinend jeder aberkomische Gedanke am Ende gelingen. Und auch diesmal beeindrucken seine düsteren Bühnenszenen wieder am Meisten. Dies ist ihm schon bei "The Last Future" so gut gelungen und scheint ihm irgendwie im Blut zu stecken. Da wünscht man sich vielleicht noch eine bitterböse und dunkle Inszenierung für die Zukunft herbei. Aber das würde in Dortmund vielleicht doch den Rahmen sprengen, so weit vorn ist diese Stadt noch lange nicht. Nach 2 Stunden und 14 Minuten verlassen auch wir wieder den Theatervorraum, wo man sich noch genüsslich an Bretzeln und Sektflöten labt, während es drüben auf Klopps` Party doch besser Bratwurst und Bier sein sollten. Aber auch er führt diese Stadt vielleicht wieder an die Spitze. Aber eben auf seine Weise.